Wilo trotzt der Wirtschaftskrise
Trotz Finanzkrise und Rezession hat die Wilo-Gruppe ihren Wachstumskurs auch 2008 fortgesetzt und – wie es dazu heißt – „äußerst zufriedenstellende Ergebnisse“ erzielt.
Die WILO SE mit Hauptsitz in Dortmund ist einer der weltweit führenden Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen für die Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik sowie die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. (Wilo, Dortmund)
贝der Jahrespressekonferenz 19。梅d.J. stellten die beiden Wilo-Vorstände Oliver Hermes (Finanzen, Controlling und Personal) und Dr. Holger Krasmann (Technik und Produktion) den Abschluss 2008 vor. Wilo ist einer der weltweit führenden Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen für die Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik sowie die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung. Das Familienunternehmen ist aus der im Jahre 1872 in Dortmund gegründeten Kupfer- und Messingwarenfabrik Louis Opländer Maschinenbau hervorgegangen.
Die frühere WILO AG ist am 24. Juli 2008 zur WILO SE umfirmiert worden. Die Umwandlung in eine Europäische Gesellschaft sei eine Konsequenz der erfolgreichen Internationalisierung der Gruppe. Die WILO SE fungiert als Muttergesellschaft der Wilo-Gruppe, die derzeit 62 vollkonsolidierte Produktions- und Vertriebsgesellschaften in 42 Ländern Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas umfasst.
Rekordumsatz von über 977 Mio. Euro
Die Wilo-Gruppe hat ihre Geschäftstätigkeit im Berichtsjahr erneut ausbauen können: Durch organisches Wachstum um 5,4 % wurde ein neuer Rekordumsatz von 977,2 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit stieg gegenüber dem Vorjahr um 78,0 Mio. auf 118,5 Mio. Euro. Das EBIT lag mit 88,6 Mio. 10,9 % unter dem Wert von 2007. In Relation zum Umsatz sank das EBIT von 10,7 % auf 9,1 %.
Das Eigenkapital verringerte sich um 5,1 % auf 282,5 Mio. Euro, was einer Eigenkapitalquote von 42,3 % der Bilanzsumme entspricht. Die Bilanzsumme ist um 4,5 % auf 668,1 Mio. Euro gestiegen.
Jahresabschluss im Detail
Oliver Hermes, Wilo-Vorstand Finanzen, Controlling und Personal, erläuterte vor der Presse die wichtigsten Kennzahlen und Entwicklungen. Er wies darauf hin, dass sich auch die Wilo-Gruppe den negativen Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise nicht völlig habe entziehen können. Ausgewirkt habe sich der globale Negativ-Trend für Wilo vor allem durch Nachfrageeinbrüche auf verschiedenen Absatzmärkten und durch teilweise massive Abschwächungen der für das Unternehmen wichtigen Währungen.
Umsatzentwicklung nach Regionen
In Westeuropa lag der Umsatzzuwachs bei durchschnittlich 4,5 %. Auf dem deutschen Heimatmarkt führte die starke Nachfrage nach energieeffizienten Heizungspumpen zu einem Wachstum um 8,8 % auf 197,3 Mio. Euro. Auf ähnlich hohem Niveau bewegte sich der Geschäftsverlauf in Frankreich, dem für Wilo zweitwichtigsten nationalen Markt. Hier wurde ein Zuwachs von 7,3 % auf 112,5 Mio. Euro erwirtschaftet. In Asien konnte per Saldo eine leichte Umsatzsteigerung erzielt werden, obwohl in Südkorea – trotz eines nominalen Anstiegs in Landeswährung um 9,0 % – ein Rückgang um 14,2 % zu verbuchen war. Ursächlich dafür war die Abwertung des südkoreanischen Won gegenüber dem Euro um 26,8 % im Jahresdurchschnitt. Das regional höchste Umsatzwachstum wurde – bei zunehmenden Abkühlungstendenzen – in Osteuropa erreicht. Hier stieg der Umsatz um 8,0 %.
Mit Blick auf die weltweite Entwicklung teilte Oliver Hermes mit, dass das Marktsegment Heizung und Klima um 4,3 % und das Marktsegment Wasser und Abwasser um 6,8 % gewachsen seien.
Investitionen und Mitarbeiter
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen im Berichtsjahr um 12,7 % auf 52,3 Mio. Euro. Im Jahresdurchschnitt waren weltweit 6.024 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, was einem Anstieg um 3,5 % entspricht. Davon entfielen 3.128 auf die Produktionsbereiche und 2.896 auf Vertrieb und Verwaltung. Im Inland waren 1.892 (2007: 1.871) Menschen für Wilo tätig, im Ausland 4.132 (2007: 3.950). Die Gesamtaufwendungen für Forschung und Entwicklung sind 2008 – im Vergleich zum Vorjahr – um 25,0 % auf 34,5 Mio. Euro gestiegen und haben damit 3,5 % vom Umsatz erreicht.
Dr. Holger Krasmann: Zukunftsinvestitionen
Mit Blick auf die um ein Viertel erhöhten Zukunftsinvestitionen in Forschung und Entwicklung fasste Dr. Holger Krasmann, Wilo-Vorstand Technik und Produktion, die Wilo-Intentionen folgendermaßen zusammen: „Die Schonung der natürlichen Ressourcen ist eines der wesentlichen Ziele unserer Unternehmenspolitik. Hierzu entwickeln wir für unsere Märkte und Anwendungen energieeffiziente Produkte.“
Im Segment Heizung und Klima habe man im Jahr 2008 vorrangig in die Erweiterung und Optimierung der Hocheffizienzpumpen-Baureihe „Wilo-Stratos“ investiert. Die Produkte dieser Baureihe können nun mit einer feinen Leistungsabstufung in Heizkesseln und Geothermieanlagen eingesetzt werden.
Im Mittelpunkt der Produktinnovation habe im Berichtsjahr die Fertigstellung des bahnbrechenden Dezentralen Pumpensystems „Wilo-Geniax“ gestanden, das gegenüber herkömmlichen Zentralheizungen durchschnittlich 20 % Heizenergie spart. Hier seien umfassende Feldtests mit großem Erfolg in einer Vielzahl unterschiedlicher Gebäude durchgeführt worden. Damit seien alle Voraussetzungen für die erfolgreiche Markteinführung im Frühjahr 2009 erfüllt worden.
Im Produktbereich der较多stufigen, vertikalen Edelstahlpumpen habe sich der Investitions-Fokus auf wesentliche Entwicklungen in der Produktionstechnik gerichtet. Neben der eigentlichen Produktentwicklung habe nun auch die Produktionstechnik von Edelstahlpumpen höchstes technisches Niveau erreicht.
Für das Segment Wasser und Abwasser wurde eine neue Baureihe langsam laufender Rührwerke mit Durchmessern bis 2,60 m entwickelt. Diese Rührwerke zeichneten sich insbesondere durch neue, innovative Rührwerksschaufeln aus, die einen bis zu 10 % höheren Wirkungsgrad als die im Markt befindlichen Produkte haben. Dieser Fortschritt ermögliche eine signifikante Reduzierung der Energiekosten in Klärwerken.
Ausblick 2009
Im Hinblick auf quantitative Prognosen für das laufende Geschäftsjahr zeigten sich beide Wilo-Vorstände zurückhaltend. Fundiert sei die Feststellung, dass die Wilo-Gruppe international gut aufgestellt sei, um der globalen Rezession 2009 entgegenzutreten und auf Sicht gestärkt aus der Wirtschaftskrise hervorzugehen. Dafür habe die seit Jahren konsequent verfolgte Unternehmenspolitik, Innovationen zu forcieren, hohe Markenqualität zu sichern und die internationale Marktpräsenz auszubauen, zentrale Voraussetzungen geschaffen. Man sei darauf vorbereitet, auf nicht ausschließbare Verschärfungen der Wirtschaftkrise flexibel und zeitnah reagieren zu können, um die Zukunftsfähigkeit zu erhalten und zu stärken.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen setzt das Traditionsunternehmen auch für 2009 auf eine abgeschwächte Fortsetzung des langjährigen Wachstumskurses bei sinkendem EBIT und geringerer EBIT-Marge.
Positive Resonanz auf Produktneuheiten
Die gedämpfte Zuversicht werde gleichermaßen bestätigt durch die stabile Umsatzentwicklung im ersten Quartal wie durch die hohe Akzeptanz der im März auf der internationalen Leitmesse ISH in Frankfurt vorgestellten Produktneuheiten. Vor allem die neuen Hocheffizienzpumpen „Wilo-Stratos PICO“ und die besonders stromsparenden Trinkwarmwasser-Zirkulationspumpen „Wilo-Star-Z NOVA“ hätten ebenso begeisterte Aufnahme bei den Vertriebspartnern von SHK-Großhandel und -Handwerk gefunden wie das Dezentrale Pumpensystem „Wilo-Geniax“, das mit intelligenter Pumpen- und Steuerungstechnik – gegenüber herkömmlichen Zentralheizungen – durchschnittlich 20 % Heizenergie spart.
In diesem Zusammenhang verwies Wilo darauf, dass die zur ISH vorgestellten Hocheffizienzpumpen der neuesten Generation bereits jetzt die anspruchsvollen Vorgaben der EU-Richtlinie 2005/32/EG („Energy using Products“, kurz EuP- bzw. in der deutschen Umsetzung „Ökodesign-Richtlinie“) an die Energieeffizienz von Umwälzpumpen in Nassläuferbauweise erfüllen. Nach dem vorliegenden zweistufigen Entwurf der Richtlinie unterbietet beispielsweise die „Wilo-Stratos-PICO“ sogar schon die ab der zweiten Stufe 2015 vorgeschriebenen, besonders strengen Grenzwerte.
Aktuell werde die staatliche Pumpenprämie einen deutlichen Nachfrageschub beim Einsatz moderner Hocheffizienzpumpen in selbst genutzten und vermieteten Wohngebäuden auslösen. Seit dem 1. April 2009 werden derartige Investitionen mit 25 % der Anschaffungskosten, mindestens aber 100 Euro, bezuschusst. Für zusätzliche Motivation bei allen SHK-Innungsbetrieben sorge die Wilo-Exklusivvereinbarung mit dem ZVSHK, nach der beim Einbau einer Wilo-Hocheffizienzpumpe im Rahmen eines Heizungs-Checks Bonus-Zahlungen zwischen 25 Euro für eine „Wilo-Stratos ECO“ und 70 Euro für eine „Wilo-Stratos-Flanschpumpe“ ausgezahlt werden.
Als Erfolgsmotor werde sich auch 2009 die langjährig bewährte Zusammenarbeit mit den Vertriebs- und Marktpartnern erweisen, bei denen die Marke Wilo zum Maßstab für Qualität, Innovation, Kundennähe und Service geworden sei.
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