Wilo: Kältezentrale für Dresdener Neumarkt
Mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche sowie der Restaurierung und dem Neubau der umliegenden „Quartiere am Neumarkt“ hat das Dresdener Stadtzentrum nach der Wende zahlreiche bauliche Veränderungen erfahren.
Seit 2006 werden die „Quartiere am Neumarkt“ rund um die Dresdener Frauenkirche durch eine Kältezentrale im Kellergeschoss des Kulturpalastes versorgt. Die von der DREWAG betriebene Anlage erschließt den Neumarkt über zwei Versorgungsstränge. (Foto: Wilo)
Dabei wurden die Schäden des Zweiten Weltkriegs endgültig behoben und der Innenstadt ihr historisches Erscheinungsbild wiedergegeben. Attraktive Hotels, Einkaufszentren und Eigentumswohnungen vereinen heute anspruchsvolle Architektur mit modernster Gebäudetechnik – unter anderem einer bedarfsgerechten und energieeffizienten Klimatisierung. Hierfür wurde im Kellergeschoss des nahe dem Neumarkt gelegenen Kulturpalastes eine Kältezentrale eingerichtet, welche die umliegenden Bauwerke mit Kälte versorgt. Dort kommen Pumpen und modernste Regelungstechnik des Dortmunder Pumpenspezialisten WILO SE zum Einsatz. Diese erfüllen optimal die hohen Schallschutzanforderungen, die durch den Betrieb eines Informationszentrums direkt oberhalb der Kältezentrale zu berücksichtigen waren.
Die Kälteerzeugung verteilt sich auf drei Kreisläufe: Ein Rückkühlkreislauf versorgt die Kältemaschinen mit Kühlwasser aus einem eigens für diesen Zweck errichteten Grundwasserbrunnen. In einem Erzeugerkreis bringen die Kälteanlagen den Kaltwasserstrom auf die erforderliche Temperatur. Der hydraulisch entkoppelte Verbraucherkreis versorgt die angeschlossenen Abnehmer. In allen drei Segmenten kommen Inlinepumpen von Wilo zum Einsatz.
In der neuen Zentrale liefern zwei energieeffiziente und geräuscharme Turbokältemaschinen zusammen eine maximale Kälteleistung von 2,48 MW. Die zwei Anlagen können mittels stufenloser Drehzahlregelung an den tatsächlichen Leistungsbedarf angepasst werden und arbeiten dank Magnetlagerung besonders schwingungs- und geräuscharm. Die Kältezentrale im Kulturpalast versorgt die Abnehmer über ein Nahkältenetz mit Kaltwasser bei Nenndruck (PN) 10 und einem maximalen Betriebsdruck von 10 bar (Ü).
Die Kältemaschinen werden im Primär- bzw. Erzeugerkreis mit einer Kaltwasser-Soll-Vorlauftemperatur (tkW, VL) von 5°C betrieben. Um die Temperatur im Teillastbetrieb gleitend anzuheben und das System vor dem Einfrieren zu bewahren, fördern die Kaltwasserpumpen dort einen konstanten Volumenstrom. Dabei kommen ungeregelte Inlinepumpen der Baureihe „Wilo-CronoLine-IL“ zum Einsatz. Die Versorgung der Verdampferkreisläufe erfolgt dezentral über eine gemeinsame Verteilleitung, in der jeder Kältemaschine eigene Kaltwasserpumpen zugeordnet sind. So kann auch ohne Drehzahlregelung der Pumpen ein konstanter Nennvolumenstrom für jede Kälteanlage aufrecht erhalten werden.
Durch eine hydraulische Weiche ist der Erzeugerkreis vom Sekundär- bzw. Verbraucherkreislauf hydraulisch entkoppelt. Dort verteilt sich der Kaltwassernetz-Volumenstrom von etwa 555 m³/h auf drei drehzahlgeregelte Inlinepumpen „Wilo-CronoLine“ vom Typ „IL 125/340-30/4“. Aufgrund ihrer Konstruktionsweise in Blockbauart mit Laterne und starr verbundenem Standard-Flanschmotor arbeiten die Pumpen besonders schwingungs- und geräuscharm. Die Strömungsenergieverluste sind dank besonders glatter Oberflächen im Pumpengehäuse und im Laufrad extrem niedrig, so dass ein optimaler Wirkungsgrad erreicht wird. Zudem sorgt die Geometrie des Pumpengehäuses für eine spürbare Reduktion der Axial- und Radialkräfte und somit für höhere Laufruhe und Betriebssicherheit.
Gesteuert werden die Netzumwälzpumpen über ein neues komfortables Regelungsgerät. Der „Wilo-Controller CC-HVAC“ (HVAC = Heating, Ventilating, Air-Conditioning) kann bis zu sechs Pumpen mit einer maximalen Gesamtleistung von 200 kW vollautomatisch regeln. Mit dem Regelgerät kann der Pumpenbetrieb exakt an die jeweilige Anlage angepasst werden. So wird beispielsweise nur die tatsächlich benötigte Kaltwassermenge umgewälzt, was bei jahreszeitlich variierenden Nutzungsprofilen und in Teillastzeiten der Abnehmer ein entscheidender energetischer Vorteil ist. Der „Wilo-CC-HVAC“ ist hierfür mit einem Frequenzumrichter ausgestattet, der die Drehzahl der Grundlastpumpe stufenlos regelt.
Alle relevanten Funktionen und Daten wie Pumpen- und Systemstatus oder der aktuelle Istwert können über einen multifunktionalen Touchscreen mit übersichtlicher Menüführung aufgerufen werden. Außerdem stehen Erweiterungsmodule zur Verfügung, die unter anderem die Ferndiagnose und -wartung per Internet oder Mobiltelefon ermöglichen. Der „Wilo-CC-HVAC“ wurde als komplette Funktionseinheit betriebsbereit angeliefert. Der Installationsaufwand vor Ort beschränkte sich dadurch auf ein Minimum.
Quelle:WILO SE