Wilo-Brain-Seminar: Optimierung von Heizungsanlagen

15.02.2005

Eine Heizungsanlage funktioniert nur dann optimal, wenn die Anlage hydraulisch abgeglichen ist und die Komponenten sorgsam aufeinander abgestimmt sind. Bei Funktionsstörungen befassen sich Handwerker und Fachfirmen viel zu oft nur mit den Auswirkungen, nicht aber mit den Ursachen und den technischen Zusammenhängen.

Wilo-Brain-Seminar: Optimierung von Heizungsanlagen

An der Wilo-Brain-Box kann theoretisches Wissen in die Praxis umgesetzt werden. (Foto: Wilo AG)

So erhöht beispielsweise mancher Fachhandwerker einfach die Pumpenleistung, wenn der Heizkörper nicht richtig warm wird – keine gute Lösung angesichts steigender Energiekosten. Seit einem Jahr sorgt der Pumpenhersteller Wilo mit seinen Wilo-Brain-Seminaren dafür, dass Fachhandwerker ihr Wissen um die Zusammenhänge in der Heizungsanlage und das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten auffrischen und vertiefen können. Dem Pumpenhersteller geht es dabei nicht um Produktwissen, sondern um das gesamte System. Seminarziel ist, dass das Zusammenspiel aller im System integrierten Komponenten verdeutlicht wird. Sämtliche Inhalte sind dabei speziell auf die Bedürfnisse und Problemstellungen des Arbeitsalltags zugeschnitten.

In Stuttgart hat eines der insgesamt 14 Wilo-Brain-Center seinen Sitz. "Wir bieten zum Thema 'Optimierung von Heizungsanlagen' zehn Veranstaltungen im Jahr an. Diese Wilo-Brain-Seminare finden großen Anklang und sind immer sehr schnell belegt", weiß Seminarleiter Dieter Scheerer zu berichten. So auch Anfang November: Dieter Scheerer fällt die nicht ganz einfache Aufgabe zu, Teilnehmer mit ganz unterschiedlichen Wissensständen und unterschiedlich ausgeprägter Alltagserfahrung sowie Kompetenz unter einen Hut zu bekommen.

Zum Kurs angemeldet haben sich zum einen Heizungsbauer, die gerade ihre Ausbildung beendet haben, zum anderen aber auch Meister ihres Fachs bis hin zum Bauingenieur, der sich beruflich mit Industrieanlagen befasst. Sehr praxisnah und im direkten Dialog mit den Seminarteilnehmern erörtert Dieter Scheerer in dieser eintägigen Weiterbildung die wichtigsten Aufgaben und Problemstellungen. "Ziel ist es, Anlagen so zu dimensionieren, zu bauen und einzustellen, dass sie betriebssicher und energieeffizient ihren Dienst versehen".

Zunächst wird das Grundlagenwissen der Teilnehmer aufgefrischt. Beispielsweise, dass auf einer Heizungsanlage ein Luftdruck von 1 bar ansteht. Welche Auswirkungen ein Luftdruck von 1 bar hat, lässt sich sehr anschaulich an einem vakuumierten Kaffee-Päckchen verdeutlichen. Mit diesem und anderen guten Beispielen bringt Referent Dieter Scheerer den Seminarteilnehmern Zahlen, Fakten sowie technische und physikalische Zusammenhänge in anschaulicher Weise und unterhaltsam nahe.

Alle Wilo-Brain-Seminare folgen einem flexiblen Lehrangebot. Die Seminarteilnehmer entscheiden, welche Themenschwerpunkte vermittelt werden sollen. Das Spektrum reicht von Luftprob-lemen in Anlagen, dem hydraulischen Abgleich an Leitungsabschnitten, den Druckverhältnissen in der Anlage über Einbauort und Aufgabe des Ausdehnungsgefäßes, Funktion und bedarfsgerechter Anpassung der Heizungsumwälzpumpe bis hin zur Funktion von Sonderbauteilen in Heizungsanlagen. Genannt seien hier Schmutzfänger, Schwerkraftbremse, Mischer oder Überströmventil.

Laut Dieter Scheerer laufen 95 % aller Heizungsanlagen nicht rund. "In der Hauptsache sind Luftprobleme dafür verantwortlich. Denn Luft ist der größte Feind der Anlage." Luft – 1.000 Mal leichter als Wasser – wird beispielsweise durch die Umwälzpumpe an den höchsten Punkt der Rohrleitung gedrückt und kann nicht mehr entweichen. Die Folge ist, dass der Heizkörper nicht warm wird und der Kunde den Installateur anrufen muss. Auf welchen Wegen und aufgrund welcher Anlagenzustände Luft ins System kommt und welche Möglichkeiten zur Abhilfe bestehen, erläutert Referent Dieter Scheerer den Teilnehmern ausführlich. Er zeigt dazu auch mögliche Lösungen der Entlüftungssysteme auf.

Im Folgenden stehen die hydraulischen Verhältnisse in Heizungsanlagen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der nächste ganz entscheidende Schwerpunkt heißt dann: hydraulischer Abgleich. Er findet in der Praxis heute nach wie vor fast keine Anwendung. Mit den für den Abgleich benötigten Parametern Heizkörperleistung, Temperaturspreizung sowie Druckverlust ist es kein großer Aufwand, Heizungsanlagen hydraulisch abzugleichen.

Die Volumenstromermittlung zur Pumpenauslegung wird mit den Teilnehmern anhand von verschiedenen Beispielen richtiggehend geübt. Nur mit den korrekt ermittelten Werten kann die Pumpenleistung an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. In der Realität sind Umwälzpumpen sehr oft völlig überdimensioniert. Dabei ist die Wahl der richtigen Pumpe mitentscheidend für die problemlose Funktion der Anlage, denn sie verhindert Thermostatventilgeräusche und reduziert den Stromverbrauch.

欧什死Pumpenforderhohe吵架richtig ausgelegt werden, das heißt, idealerweise so niedrig, wie es für eine einwandfreie Versorgung erforderlich ist. Eine zu hoch eingestellte Pumpenförderhöhe führt zu Geräuschen und erhöhtem Stromverbrauch. Eine Pumpe mit automatischer Leistungsanpassung reduziert die hydraulischen Probleme in der Anlage, senkt die Energiekosten, reduziert die CO2-Emissionen und erhöht den Komfort.

An der Trainingswand – der Wilo-Brain-Box – wird das theoretische Wissen dann noch in die Praxis umgesetzt. Mit Hilfe dieser Anlage lässt sich sehr genau nachvollziehen, wie sich die Parameter ändern, wenn eine Einstellung neu definiert wird. Die Brain-Box macht es zudem möglich, Anlagenprobleme zu inszenieren, um mit den Teilnehmern gemeinsam Lösungswege zu erarbeiten.

"Es ist auf jeden Fall sinnvoll, sein Wissen hin und wieder aufzupolieren und sich die Zusammenhänge klar zu machen. Das hilft bei Problemen im Alltag", so die abschließende Meinung eines Seminarteilnehmers.

Das Fazit des Brain-Seminars萤石努尔lauten:死fachgerechte Installation und Wartung einer Heizungsanlage senkt dauerhaft die Energiekosten, sorgt für geräuschlosen Betrieb und steigert die Betriebssicherheit der Heizsysteme. Energie und Ressourcen werden besser genutzt, die Anlagenteile haben eine höhere Lebensdauer. Der Fachhandwerker kann sich mit seinem Wissen über das ideale Zusammenwirken der Komponenten und die richtige Einstellung der Heizungsanlage profilieren und seinen Kunden optimalen Service bieten. Zufriedene Kunden empfehlen weiter.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website.

Quelle:WILO SE

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