Weltwassertag 2019: Niemanden zurücklassen
„Niemanden zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle“ (Leaving no one behind – water and sanita¬tion for all) lautet das Motto des Weltwassertags am 22. März 2019. Seit mehr als 25 Jahren wird er von den Vereinten Nationen ausgerufen, um darauf aufmerksam zu machen, wie gefährdet und wichtig das Grundrecht auf Wasser und der Zugang zu menschenwürdigen Sanitäranlagen für jeden sind.
Angesichts immenser globaler Herausforderungen – Armut, Krieg, Flucht und Klimawandel – sind diese Rechte in Gefahr: Nach Angaben der UN hat rund ein Drittel der Menschheit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 61 Prozent der Menschen haben keine Möglichkeit der sicheren und ökologisch nachhaltigen Entsorgung ihrer Abwässer.
Der diesjährige Weltwassertag ist auch ein guter Anlass, sich zu vergegenwärtigen, dass der hohe Standard der Wasserwirtschaft in Deutschland nicht selbstverständlich ist und permanenter Anstrengungen bedarf. Prof. Dr. Uli Paetzel, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), betont: „Sauberes Wasser und eine sichere Entsorgung von Abwässern spielen eine bedeutende Rolle bei der ökonomischen und ökologischen Entwicklung von Regionen. Dies ist ein Grundrecht eines jeden Menschen und spielt bei der Entwicklungshilfe daher eine zentrale Rolle. In Deutschland stellt die Wasserbranche dieses Recht mit großer Verlässlichkeit als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge sicher. Dafür setzen wir uns täglich im Dienste der Bürgerinnen und Bürger ein!“
Mit Blick auf die Zukunft steht der Wassersektor auch in Deutschland vor großen Herausforderungen: „Klimawandel, demografische Entwicklung, Infrastrukturerhalt, Digitalisierung und gestiegene Umweltschutzstandards werden für einen hohen Investitionsbedarf im Bereich Wasser und Abwasser sorgen. Hier müssen wir alles nötige tun, um auch für die Zukunft bestens aufgestellt zu sein“, so Paetzel.
Das Problem, dass jemand von der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung abgeschnitten ist, besteht in Deutschland hingegen nicht. Die Wasserwirtschaft hierzulande ist gut organisiert, leistungsfähig und befindet sich auf einem hohen technischen Stand. Im Durchschnitt zahlen die Deutschen pro Person lediglich rund 40 Cent täglich für die sichere Entsorgung ihres Abwassers. Trinkwasser ist Lebensmittel Nr. 1 und wird wie kein zweites strengstens überwacht. Nach Angaben des Branchenverbands bdew gibt der Bundesbürger im Durchschnitt täglich nur etwa 24 Cent für Trinkwasser aus. Für rund 70 Cent täglich genießt man hierzulande also den Komfort von qualitativ hochwertigem Trinkwasser und der sicheren Abwasserentsorgung.