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23.02.2001

Sulzer weist Übernahmeangebot zurück - Der Sulzer-Verwaltungsrat empfiehlt den Sulzer-Aktionären, die angekündigte Übernahmeofferte der InCentive Capital AG abzulehnen. Der vom Sulzer eingeleitete Konzernumbau ist bereits auf gutem Weg und wird für die Aktionäre wie auch für die Mitarbeitenden und Kunden mehr Wert schaffen als das kurzfristig orientierte Vorgehen der InCentive Capital AG.

Sulzer und Sulzer Medica werden wie geplant getrennt, wobei die Sulzer-Aktionäre die Medica-Aktien der Sulzer erhalten werden. Mit der Trennung sollen die Verwaltungsräte von Sulzer und Sulzer Medica neu formiert werden. Leonardo E. Vannotti soll den Sulzer-Verwaltungsrat präsidieren, Ueli Roost weiterhin denjenigen von Sulzer Medica.

Sulzer wird den eigenen Weg der Trennung des Konzerns in einen industriellen und einen medizinaltechnischen Teil an der Generalversammlung vom 19. April zur Abstimmung bringen. Die Sulzer-Medica-Aktien der Sulzer AG werden dann den Sulzer-Aktionären direkt zukommen. Die beiden Gesellschaften werden über unabhängige, personell getrennte Verwaltungsräte verfügen. Die vorgeschlagene Zusammensetzung des Sulzer-Verwaltungsrats lautet: Dr. Leonardo E. Vannotti (Präsident), Dr. Georges Blum, Dr. Reto R. Domeniconi, Jan Kleinewefers und Louis R. Hughes (neu, VR-Mandate bei Electrolux und British Telecom). Ein weiteres Mitglied wird später vorgeschlagen. CEO der neuen Sulzer AG wird Fred Kindle, heute Leiter von Sulzer Industries.

Der Verwaltungsrat der Sulzer Medica AG wird weiterhin von Ueli Roost präsidiert. Die weiteren Mitglieder werden später bekannt gegeben.

Angebot deutlich zu tief

Die Trennung von Sulzer und Sulzer Medica, der bereits begonnene Totalumbau des Industrieteils sowie die Massnahmen zur Ergebnisverbesserung dürften die Börsenbewertung auch ohne Zutun der InCentive Capital AG günstig beeinflussen.

Die bisherige Evaluation durch Sulzer und externe Berater hat ergeben, dass das von InCentive angekündigte Angebot strategisch nicht ausgereift ist und preislich nicht genügt. Die Aktionäre von Sulzer müssten ihre Papiere deutlich unter dem Wert abgeben, der durch den laufenden Konzernumbau sowie die Massnahmen zur Ergebnisverbesserung angestrebt wird.

Ueli Roost, Präsident und Delegierter des Sulzer-Verwaltungsrats, zum Übernahmeangebot: «Herr Braginsky rennt offene Türen ein. Die Offerte ist für unsere Aktionäre nicht attraktiv. Grundsätzlich plant InCentive nichts anderes, als den von uns eingeleiteten Konzernumbau selber umzusetzen und den damit erzeugten Mehrwert auf eigene Rechnung zu vereinnahmen. Das Angebot von InCentive liegt deutlich unter dem, was die Aktionäre von uns erwarten können.»

Sulzer mit strategischem Konzept

Sulzer wird den Industrieteil rund um die attraktiven Geschäfte von Sulzer Metco, Sulzer Turbomachinery Services, Sulzer Chemtech und Sulzer Pumps ausbauen und als Industrieunternehmung in die Zukunft führen. Die positive Entwicklung beim operativen Ergebnis im vergangenen Jahr und die Integration der Akquisitionen Ahlstrom und Interturbine zeigen, dass die Sulzer-Strategie bereits im Jahr 2000 erfolgreich war.

Der Umbau des Industrieteils kommt wie geplant voran: Für Sulzer Turbo wurde mit der deutschen MAN bereits eine Käuferin gefunden. Sulzer Infra und Sulzer Textil befinden sich mitten im Devestitionsprozess, der nun durch den Vorstoss von InCentive erheblich behindert wird. Für beide Divisionen sind mehrere Interessenten vorhanden. Die Ausgliederung von Sulzer Burckhardt wird wie vorgesehen in der zweiten Jahreshälfte gestartet.

Auch die Strategie von Sulzer Medica wurde mit zwei Akquisitionen in den stark wachsenden Märkten Dental (Paragon) und periphere Gefässimplantate (IntraTherapeutics) konsequent weiter umgesetzt.

Die InCentive Capital AG hingegen hat bisher keinerlei strategische Absichten bekannt gegeben.

Details zur Trennung von Sulzer und Sulzer Medica, die Strategien der beiden Unternehmen sowie die daraus abzuleitenden Konsequenzen wird Sulzer an der Bilanz-Medienkonferenz vom 9. März präsentieren.

Als Finanzberater von Sulzer wirken UBS Warburg sowie Morgan Stanley Dean Witter.

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