Schwieriges Jahr – Turnaround in der zweiten Jahreshälfte 2009
死weltweite Wirtschaftskrise想2009 tiefgreifende Auswirkungen auf Georg Fischer. Der Gesamtumsatz ging um 35 Prozent auf CHF 2.906 Mio. zurück (Vorjahr: CHF 4.465 Mio.). Bereinigt um Währungseinflüsse und Veränderungen im Konsolidierungskreis betrug der Umsatzrückgang 33 Prozent.
GF AgieCharmilles verzeichnete den größten Einbruch. Die Unternehmensgruppe spürte die Investitionszurückhaltung ihrer Kunden weltweit und in allen Geschäftsbereichen. Auch GF Automotive musste insbesondere im ersten Halbjahr deutliche Einbußen hinnehmen. Die schwache Nachfrage nach Pkw und Nutzfahrzeugen in Europa und Nordamerika wurde durch den Lagerabbau bei den Automobilherstellern zusätzlich verstärkt. Die Unternehmensgruppe GF Piping Systems konnte sich dagegen besser behaupten, denn sie bedient breiter diversifizierte und weniger zyklische Märkte.
Um die Liquidität zu sichern und die Kosten spürbar zu senken brachte GF bereits in der ersten Jahreshälfte 2009 ein umfassendes Strukturprogramm auf den Weg. Dank der sofort eingeleiteten Maßnahmen hat der Konzern für das Gesamtjahr 2009 einen positiven Cashflow von CHF 94 Mio. generiert. Die Kosten konnten gegenüber dem Vorjahr um CHF 430 Mio. gesenkt werden. Einschließlich Restrukturierungskosten in Höhe von CHF 90 Mio. und Goodwill-
Abschreibungen von CHF 53 Mio. betrug der operative Verlust insgesamt CHF 201 Mio. Das Betriebsergebnis vor diesen Sonderbelastungen belief sich auf CHF -58 Mio. Darin enthalten sind negative Wechselkurseinflüsse in Höhe von CHF 24 Mio., die hauptsächlich aus der deutlichen Euro-Schwäche resultierten. Dank der konsequenten Kostensenkungen war das Betriebsergebnis vor Sonderbelastungen in der zweiten Jahreshälfte positiv. Das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2009 betrug CHF -238 Mio. (Vorjahr: CHF +69 Mio.).
伏尔民主党Hintergrund der 2009 erlittenen Verluste und der anhaltend unsicheren Marktlage beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung, auf eine Ausschüttung zu verzichten. Erfolgreiche Umsetzung des Strukturprogramms GF AgieCharmilles und GF Automotive waren von der schlimmsten Rezession seit 70 Jahren getroffen. Aufgrund der angespannten Lage an den Finanzmärkten in der ersten Jahreshälfte konzentrierten sich die Kunden vor allem auf die Sicherung der Liquidität. Gleichzeitig bauten sie ihre Lager ab und kürzten massiv Investitionen. Dies führte bei beiden Unternehmensgruppen zu einer signifikanten Unterauslastung. GF Piping Systems verzeichnete vor allem bei der Nachfrage im Industriebereich eine Kaufzurückhaltung, es gelang jedoch, den Umsatzrückgang auf 13 Prozent zu begrenzen.
Einmalig in Umfang und Reichweite ist das in der ersten Jahreshälfte vom Management eingeleitete Strukturprogramm, um die Kosten nachhaltig um CHF 350 Mio. zu senken. Die in 2009 erzielten Einsparungen in Höhe von CHF 430 Mio. enthalten auch temporäre Maßnahmen, wie zum Beispiel Kurzarbeit und Gehaltskürzungen für das obere Management und den Verwaltungsrat.
Fast alle Strukturmaßnahmen wurden 2009 bereits umgesetzt, noch ausstehende Teile werden Anfang 2010 realisiert. Zum Jahresende 2009 gab es konzernweit 1.845 weniger Stellen, insgesamt wird sich der Personalbestand bis Mitte 2010 um rund 2.300 Stellen reduzieren. Alle Restrukturierungskosten sind im Abschluss 2009 enthalten.
Unternehmensgruppen
GF Piping Systemserzielte einen Umsatz von CHF 1 066 Mio. Dies entspricht einem Rückgang von 13 Prozent gegenüber 2008, bereinigt um Währungseinflüsse und Veränderungen im Konsolidierungskreis sind es minus 17 Prozent. Nach einem schwachen ersten Quartal stabilisierten sich die Umsätze, in der zweiten Jahreshälfte war sogar ein leichter Zuwachs zu verzeichnen. In Europa gaben die Umsätze am deutlichsten in Osteuropa und Russland nach, die Entwicklung in der Schweiz blieb hingegen stabil. Aufgrund der schwachen Wirtschaft verzeichnete GF Piping Systems auch in den USA ein Umsatzminus. In Asien, insbesondere in China, erholte sich die Nachfrage dagegen in der zweiten Jahreshälfte.
Die Unternehmensgruppe setzte alle geplanten Einsparungen um, einschließlich der Zusammenlegung zweier Produktionsstätten in Italien an einem Standort in Busalla. Im Zusammenhang mit den Restrukturierungsmaßnahmen verbuchte GF Piping Systems insgesamt Sonderbelastungen in Höhe von CHF 13 Mio. Auch war Goodwill in Höhe von CHF 10 Mio. abzuschreiben. Das Betriebsergebnis der Unternehmensgruppe belief sich nach diesen einmaligen Sonderbelastungen auf CHF +57 Mio. Das Betriebsergebnis vor Sonderbelastungen wurde dank der konsequent realisierten Einsparungen in der zweiten Jahreshälfte gegenüber den ersten sechs Monaten deutlich gesteigert und betrug im Gesamtjahr CHF 80 Mio, was einer EBIT-Marge von 7,5 Prozent entspricht.
Unverändert zeigen die Kunden von GF Piping Systems Zurückhaltung beim Lageraufbau. Aber die Unternehmensgruppe dürfte künftig vom Nachholbedarf bei Investitionen in Wasserinfrastrukturprojekte – seien es neue Anlagen oder Reparaturen – profitieren. Weitere Standorte in China und Indien sowie zusätzliche Marktsegmente wie Kühlsysteme, Schiffsunterhalt und erneuerbare Energien verleihen zusätzliche Dynamik. Die im Oktober 2008 erworbene GF JRG wurde mittlerweile erfolgreich bei GF Piping Systems integriert und verzeichnet eine erfreuliche Entwicklung.
GF Automotivelitt in der ersten Jahreshälfte spürbar unter dem massiven Abbau von Fahrzeugbeständen bei den Händlern und Herstellern, der dem Markteinbruch rasch folgte. Erst in der zweiten Jahreshälfte erholte sich die Automobilproduktion wieder leicht. Bei den Nutzfahrzeugen blieb die Nachfrage sehr tief, was sich negativ auf die Kapazitätsauslastung in den Eisengießereien auswirkte. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf CHF 1.261 Mio. zurück. Der operative Verlust vor Sonderbelastungen betrug CHF 60 Mio. (Vorjahr: Gewinn von CHF 78 Mio.). Aufgrund des im ersten Halbjahr eingeleiteten umfassenden Kostensenkungsprogramms verlief die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte deutlich positiver. Die wichtigsten Elemente des Strukturprogramms wurden bei GF Automotive bereits umgesetzt, darunter die Devestition der Leichtmetallgießerei im österreichischen Gleisdorf sowie die Verlagerung der Produktion aus dem kanadischen Montreal nach China. Die 2009 begonnene Restrukturierung der Leichtmetallgießereien in Garching (Deutschland) und Herzogenburg (Österreich) wird Mitte 2010 abgeschlossen. Die Restrukturierungskosten beliefen sich auf CHF 49 Mio. Der Verlust nach Sonderbelastungen betrug CHF 109 Mio. In Europa zeichnete sich in den letzten Monaten ein positiver Trend ab, wenn auch auf tiefem Niveau. Dies gilt insbesondere für die Nachfrage nach Mittel- und Oberklasse-Automobilen, Segmente die kaum von der Abwrackprämie profitierten und in denen GF Automotive einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes generiert. In der Folge konnte die Kurzarbeit in mehreren Werken reduziert oder vollständig aufgehoben werden. Das Leichtmetallwerk in Suzhou (China) ist gut ausgelastet und wird zurzeit zum dritten Mal ausgebaut. Die neue Eisengießerei in Kunshan (China) hat erfolgreich den Betrieb aufgenommen und weitet aktuell die Produktion aus, um der regen Nachfrage gerecht zu werden.
GF AgieCharmillesmusste den stärksten jemals verzeichneten Markteinbruch im Werkzeugmaschinen-Geschäft hinnehmen. Die Umsätze gingen um 47 Prozent auf CHF 578 Mio. zurück. Alle Märkte entwickelten sich rückläufig, am meisten waren Europa und die USA betroffen. In Asien und Südamerika zeichnete sich in der zweiten Jahreshälfte eine Entspannung ab. Um sich dem stark veränderten Markt anzupassen, setzte die Unternehmensgruppe ein besonders tiefgreifendes Strukturprogramm um. Das Produktprogramm von Elektroerosionsmaschinen (EDM) wurde gestrafft und vereinheitlicht und die Produktionskapazitäten in der Schweiz massiv reduziert. Zwei der vier Schweizer Produktionsstätten für Maschinen (Schaffhausen und Genf) wurden geschlossen, die Verkaufsgesellschaften weltweit verschlankt. Insgesamt hat GF AgieCharmilles im abgelaufenen Geschäftsjahr 23 Prozent aller Stellen abgebaut. Der Effekt wird sich ab der zweiten Jahreshälfte 2010 voll auf das operative Ergebnis auswirken. Trotz dieser Maßnahmen belief sich der EBIT vor Sonderbelastungen auf CHF -81 Mio. Inklusive der durch Restrukturierung bedingten Sonderbelastungen in Höhe von CHF 27 Mio. und Goodwill-Impairment in Höhe von CHF 43 Mio. ergab sich ein operativer Verlust von CHF -151 Mio. GF AgieCharmilles hat 2009 ihre Organisation an die Marktverschiebung nach Asien angepasst und die operative Verantwortung für alle Funktionen (Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb) in Shanghai konzentriert. Trotz massiver Kurzarbeit im gesamten Geschäftsjahr konnten im Oktober 2009 zahlreiche neue Produkte auf der weltweit wichtigsten Branchenmesse EMO in Mailand vorgestellt werden, darunter mit einer innovativen 3-DLaserablationsmaschine sogar eine Weltneuheit. Neue EDM-Maschinen ermöglichen zudem hochpräzise Anwendungen, zum Beispiel im Wachstumsmarkt der LED-Leuchten.
Positiver freier Cashflow – gesicherte Finanzierung
Aufgrund der schwierigen Situationen窝《金融märkten galt vor allem in der ersten Jahreshälfte 2009 die besondere Aufmerksamkeit der Sicherung der Liquidität. Das Nettoumlaufvermögen wurde um CHF 245 Mio. reduziert. Die Kürzung der Investitionen (CAPEX) um 39 Prozent (ca. CHF 100 Mio.) fiel umfangreicher aus als die ursprünglich angekündigten 30 Prozent. Trotz der erlittenen Verluste generierte der Konzern einen positiven freien Cashflow von CHF 94 Mio., die Nettoverschuldung reduzierte sich zum Jahresende auf CHF 472 Mio. Durch die erfolgreiche Platzierung einer Obligationenanleihe in Höhe von CHF 300 Mio. und dem Abschluss eines Kreditvertrages über CHF 420 Mio. wurde die mittelfristige Finanzierung im dritten Quartal auf eine solide Basis gestellt. Die Eigenkapitalquote ist mit 40 Prozent (Vorjahr: 43 Prozent) nach wie vor hoch, die Bilanz präsentiert sich solide.
Strategischen Kurs beibehalten
Trotz der Rezession wurde die Konzernstrategie auch 2009 konsequent weiter umgesetzt. Kernpunkte sind die Erhöhung des Anteils von GF Piping Systems, der Ausbau von Wachstumsmärkten vor allem in Asien und die Stärkung der Innovationskraft in allen Bereichen. So konnte der Umsatzanteil von GF Piping Systems von 28 Prozent im Vorjahr auf 37 Prozent erhöht werden. Neben den massiven Markteinbrüchen bei Kraftfahrzeugen und Werkzeugmaschinen trugen die in 2008 akquirierten und in 2009 integrierten Unternehmen zu dieser Entwicklung bei. Mit 15 Werken in Asien – 2010 kommen zwei weitere Standorte in China hinzu - ist Georg Fischer zudem bestens positioniert, um vom weiteren Wachstum zu profitieren. Bereits 2009 konnte die Region ihren Beitrag zum Konzernumsatz von 12 Prozent im Jahr 2008 auf 15 Prozent steigern.
Ausblick
死我麦2009 angekundigten Strukturmaß,吴rden größtenteils bereits umgesetzt, bzw. werden wie geplant bis Mitte 2010 abgeschlossen. Die Kosten wurden substantiell reduziert und Georg Fischer startet schlank und gut vorbereitet in das Jahr 2010. Das zweite Halbjahr 2009 hat gezeigt, dass eine Rückkehr in die Gewinnzone auch im gegenwärtigen Marktumfeld möglich ist. Das zusätzliche operative Potenzial ist bei einer Markterholung bedingt durch die schlankeren Strukturen entsprechend groß. In den vergangenen Wochen und Monaten war eine leichte Nachfragebelebung zu beobachten. Grund ist eine Zunahme der Produktion und der Investitionen vor allem in Asien, aber auch in einzelnen Branchen in Europa, wie beispielsweise der Automobilindustrie. Unsicherheiten bezüglich der Wechselkurs- und Rohmaterialpeisentwicklung bleiben. Erst im Verlauf des Jahres wird sich zeigen, ob die aktuelle Belebung der Nachfrage nachhaltig ist. Sollte dies der Fall sein, ist sogar ein ausgeglichenes Konzernergebnis in 2010 möglich. Georg Fischer wird in den kommenden Jahren von seiner starken Präsenz in Asien sowie von langfristigen Trends wie der steigenden Nachfrage nach sauberem Trinkwasser, Mobilität und Produktionseffizienz profitieren. Unter der Annahme einer allmählichen nachhaltigen Erholung der Märkte ab 2011 und auf der Grundlage einer nachhaltig reduzierten Kostenbasis hält das Unternehmen unverändert am Ziel fest, bis 2012 eine EBIT-Marge von acht Prozent zu erreichen.
Quelle:Georg Fischer AG