Saubere Sache – Trinkwasserquelle in Zell am See wird mit Siemens-Technik zum Kraftwerk
Die beiden österreichischen Gemeinden Bruck an der Großglocknerstraße und Zell am See nutzen die zehn Kilometer entfernte Wölfernquelle seit 2014 als sauberen Energielieferanten. Mittels ganzheitlichem Automatisierungskonzept von Siemens wurde die seit den 1970 er Jahren genutzte Trinkwasserquelle zusätzlich zum Kraftwerk, das jährlich Öko-Strom für 100 Haushalte liefert.
Trinkwasserquelle in Zell am See wird mit Siemens-Technik zum Kraftwerk (Foto: Siemens)
Die Wölfernquelle in Fusch an der Großglocknerstraße versorgt die beiden österreichischen Gemeinden Zell am See und Bruck bereits seit ihrer Erschließung in den 1970er Jahren mit Trinkwasser. Seit 2014 nutzt man nun auch den Höhenunterschied von rund 100 Metern, den das Wasser bei seinem Fluss in die beiden Gemeinden überwindet, zur Energiegewinnung: Das Trinkwasserkraftwerk Wölfernquelle entstand. Siemens wurde im Zuge des Projektes mit Planung, Automatisierung, Montage und Inbetriebnahme des neu errichteten Quellsammelschachtes, des Einlaufbauwerks mit Siebanalage, des Trinkwasserkraftwerkes im Hochbehälter Bruckerberg mit UV-Desinfektionsanlage und des Behälters selbst beauftragt.
Von der Quelle bis zum Wasserhahn
Kernstück der zum Einsatz kommenden Technik ist eine Simatic S7-300 für die Automatisierung und Visualisierung der einzelnen Bauwerke. Ein dazugehöriges Touch Panel erleichtert die Bedienung. Für die Überwachung der Niveaustände und Durchflüsse in den Behältern sowie zur Protokollierung der Wassermengen werden im Trinkwasserkraftwerk Sitrans-Druckmesser P200 und Sitrans-Messaufnehmer MAG5100WF eingesetzt. Sirius-Sanftstarter 3RW40 und Sinamics-Umrichter G120 steuern und regeln die Antriebe der Pumpen und des Siebantriebes, deren Energiewerte und -verbrauch über Multimessgeräte Sentron PAC3200 dargestellt und protokolliert werden. Damit bietet Siemens eine durchgehende Überwachung des Wassers von der Quellfassung bis hin zur Einspeisung in das Wassernetz der Gemeinden Bruck an der Großglocknerstraße und Zell am See und trägt zur Qualitäts- und Versorgungssicherung der beiden Gemeinden bei.
Öko-Strom für 100 Haushalte
Das Wasser, das aus der Quelle durch den Sammelschacht fließt, führt zunächst noch sehr viel Sand mit sich. Eine Mikrosiebanlage, die im Vergleich zur maschinellen Filtration energieneutral ist, filtert alle Feststoffe, die größer als 18 Tausendstel-Millimeter sind, heraus. Zudem wird das Wasser mit Ultraviolettstrahlung desinfiziert sowie aufbereitet. Danach fließt das Wasser über eine circa 10 Kilometer lange Transportleitung in Richtung Hochbehälter Bruckerberg und strömt dort durch eine Turbine, die einen Generator antreibt. Damit werden im Jahr 360.000 Kilowatt Strom erzeugt, was den Jahresbedarf an Strom von 100 Haushalten abdeckt.
Quelle:Siemens Aktiengesellschaft