Pumpspeicher müssen sich rechnen

31.03.2014

Pumpspeicherwerke sind derzeit die einzig verfügbaren großtechnischen Stromspeicher. Die aktuellen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen gefährden jedoch einen wirtschaftlichen Betrieb. Wichtige Investitionen bleiben aus. Die Mitglieder der von der Deutschen Energie-Agentur (dena) initiierten Plattform „Pumpspeicherwerke – Partner der Energiewende“ haben daher in einem Positionspapier politische Handlungsempfehlungen formuliert.

„Pumpspeicher sind eine wesentliche Komponente für die Energiewende“, sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Sie machen es möglich, die erneuerbaren Energien mit ihrer stark schwankenden Erzeugung in das Stromsystem zu integrieren. Um ihre Zukunft zu sichern, müssen wir das Strommarktdesign weiterentwickeln und wirtschaftliche Anreize für die Speicherung von Strom setzen.“

死Strategieplattform empfiehlt unt anderem、Pumpspeicherwerke diskriminierungsfrei bei der möglichen Einführung eines Kapazitätsmechanismus zu berücksichtigen. Mit diesem Mechanismus plant die Bundesregierung sicherzustellen, dass immer ausreichend Kraftwerke mit gesicherter Leistung zur Verfügung stehen. Dabei ist zu beachten, dass Pumpspeicherwerke für eine verhältnismäßig kurze Dauer, dafür aber besonders flexibel und schnell Strom zur Verfügung stellen. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass Investitionen in Pumpspeicher mit langfristiger Perspektive getätigt werden.

Zudem betont die dena-Plattform, dass sich der vielseitige volks- und energiewirtschaftliche Mehrwert von Pumpspeicherwerken in der Preisbildung für ihre Dienstleistungen widerspiegeln muss. Neben ihrer Speicherfunktion erbringen Pumpspeicherwerke Leistungen, die für einen stabilen und zuverlässigen Betrieb der Stromnetze sorgen. Dazu zählen die Bereitstellung von Regelleistung, die Entlastung bei Netzengpässen und der Beitrag zum Wiederaufbau der Stromversorgung nach einer Störung, da Pumpspeicherwerke auch ohne externe Stromversorgung anfahren können.

Schließlich sollen Pumpspeicher im Energiewirtschaftsgesetz nicht als sogenannte Letztverbraucher eingestuft werden, da sie den Strom nur temporär entnehmen und ihn später wieder in das Netz zurückspeisen. Hier ist eine Klarstellung im Energiewirtschaftsgesetz erforderlich.

Die heutige Situation am Großhandelsstrommarkt ist durch die Abnahme der Preisdifferenz zwischen Hochlast- und Schwachlastzeiten sowie ein stark gesunkenes Strompreisniveau gekennzeichnet. Daraus resultiert eine massive Verschlechterung des wirtschaftlichen Betriebs von Stromerzeugungsanlagen und Pumpspeichern. Damit steht infrage, ob ohne eine Weiterentwicklung des Strommarktdesigns auch zukünftig ausreichend gesicherte und vor allem flexible Erzeugungs- und Speicherleistung zur Verfügung stehen wird, um die Stromnachfrage jederzeit decken zu können.

Das Positionspapier sowie weitere Informationen zum Thema bietet die Plattform Pumpspeicherwerke unter www.pumpspeicher.info.

Weitere Artikel zum Thema

Wachstum mit neuem Unternehmensbereich: Reinstwasser zur Elektrolyse

Wachstum mit neuem Unternehmensbereich: Reinstwasser zur Elektrolyse

08.07.2022 -

Der Wasseraufbereitungsspezialist Grünbeck setzt seine Technologien nun auch für die Wasserstofferzeugung ein und treibt so die Energiewende voran. Das Unternehmen liefert maßgeschneiderte Wasseraufbereitungsanlagen für optimales Betreiben von Elektrolyseuren. Damit schafft der Mittelständler im bayerischen Höchstädt zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten in diesem neuen Feld.

Mehr lesen
Endress+Hauser tritt der European Clean Hydrogen Alliance bei

Endress+Hauser tritt der European Clean Hydrogen Alliance bei

30.03.2022 -

Endress+Hauser ist der European Clean Hydrogen Alliance beigetreten und unterstützt damit die Entwicklung einer sauberen und wettbewerbsfähigen Wasserstoffwirtschaft in Europa. Ziel ist es, mit der Einführung von Wasserstofftechnologien bis zur Mitte des Jahrhunderts CO2-Neutralität zu erreichen. Im Verbund mit anderen Industrie-Partnern will Endress+Hauser so die Bemühungen um eine nachhaltige Zukunft unterstützen.

Mehr lesen
Tilman Wilhelm wird DVGW-Kommunikationschef

Tilman Wilhelm wird DVGW-Kommunikationschef

11.01.2022 -

Tilman Wilhelm (46) wird neuer Leiter Ordnungspolitik, Presse und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW). Wilhelm kommt von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW GmbH), einer Programmgesellschaft, die Förderprogramme und Netzwerkaktivitäten für Bundesministerien im Bereich nachhaltiger Mobilität koordiniert.

Mehr lesen
gat|wat 2021: Energie- und Wasserexperten und -expertinnen im Dialog mit der Politik

gat|wat 2021: Energie- und Wasserexperten und -expertinnen im Dialog mit der Politik

12.11.2021 -

去rund anderthalb几年Corona-bedingter Einschränkungen kehrt einer der führenden Branchenkongresse – die gat|wat – zum Live-Format zurück. Zwei Tage – am 24. und 25. November – nehmen Vertreterinnen und Vertreter der Energie- und Wasserbranche aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden auf der von DVGW und BDEW gemeinsam ausgerichteten Leitveranstaltung in Köln den direkten Austausch miteinander auf.

Mehr lesen
Michael Riechel als Präsident bestätigt – Christoph Jeromin neuer Vizepräsident Wasser

Michael Riechel als Präsident bestätigt – Christoph Jeromin neuer Vizepräsident Wasser

06.10.2021 -

Michael Riechel steht weiterhin als Präsident an der Spitze des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Neu in das Präsidium aufgenommen wurde Christoph Jeromin. Er folgt als Vizepräsident Wasser Dr. Dirk Waider nach, der das Ehrenamt seit 2015 innehatte und nun nicht mehr kandidierte. Als Vizepräsidenten wiedergewählt wurden Dr. Thomas Hüwener und Jörg Höhler.

Mehr lesen