Pilotprojekt für ältere Beschäftigte
Mit der Schaffung altersgerechter Arbeitsbedingungen will der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB ältere Mitarbeiter zu einem längeren Verbleib im Unternehmen motivieren.
Ziel ist es, den Mitarbeitern über 55 Jahren die Randbedingungen ihrer Arbeit zu erleichtern, um die Erfahrung dieser Beschäftigten längerfristig für das Unternehmen zu nutzen. Dazu führt das Unternehmen in Frankenthal ein Pilotprojekt durch.
"KSB setzt damit ein Signal, wie die Wirtschaft mit den demographisch bedingten Veränderungen in der Arbeitswelt umgehen kann", so die rheinland-pfälzische Staatsministerin Malu Dreyer. Ihr Ministerium hat das Projekt vom Start an begleitet und gefördert. "Das Beispiel KSB zeigt, wie ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entgegen dem derzeitigen Trend zur Frühverrentung im Arbeitsleben gehalten werden können. Wir sehen das Unternehmen mit dieser Initiative in einer Vorbildfunktion", so die Arbeitsministerin.
Zu den Maßnahmen, die KSB für ältere Mitarbeiter durchführt, gehört der Verzicht auf Nachtarbeit für Mitarbeiter über 58 Jahren. Für gesundheitlich beeinträchtigte Beschäftigte, die weiter arbeiten möchten, will KSB außerdem Arbeitsplätze mit weniger belastenden Tätigkeiten schaffen.
Ganz wichtig für viele Beschäftigte: Das Einkommen bleibt für langjährige Mitarbeiter bei Versetzungen und organisatorischen Veränderungen ab 60 Jahren konstant. Führungskräfte müssen außerdem keinen Statusverlust fürchten, wenn sie beispielsweise ihre Personalverantwortung abgeben.
Zusätzliche Urlaubstage kommen dem erhöhten Erholungsbedürfnis älterer Mitarbeiter entgegen; kostenfreie Gesundheitschecks beugen Erkrankungen vor. Aber auch das Lernen soll im fortgeschrittenen Alter erleichtert werden: So sollen die Mitarbeiter ab 55 Jahren bei EDV-Trainings unter sich sein und nicht durch die Versiertheit junger "Computer-Freaks" entmutigt werden.
Damit jüngere Mitarbeiter vom Wissen und den Erfahrung der Älteren lernen können, hat KSB ein Patenmodell entwickelt. Dieses soll den Know-how-Transfer vor dem Ausscheiden eines Mitarbeiters sicherstellen.
Die verbesserten Arbeitsperspektiven für ältere Arbeitnehmer hat KSB gemeinsam mit dem RKW Hessen in einem "Arbeits- und Qualifizierungskonzept" entwickelt. Vorausgegangen sind Workshops, in denen sich Mitarbeiter, Betriebsrat und Personalwesen darüber verständigt haben, wie sie die Situation von Beschäftigten über 55 Jahren verbessern können. "Wir halten es für ganz wichtig, dass wir dieses Thema gemeinsam offensiv angehen", so Hermann Reutter, Vorsitzender des KSB-Gesamtbetriebrats. "Wir müssen frühzeitig dafür sorgen, dass zumindest ein Teil der älteren Mitarbeiter entsprechend motiviert länger im Unternehmen verbleibt, auch wenn in gewissem Umfang von Altersteilzeit und Vorruhestand Gebrauch gemacht wird."
Quelle:KSB SE & Co. KGaA