IFAT Eurasia 2019: Türkei initiiert „Zero Waste-Projekt“
Innovationen und Wachstum – auf diesen Feldern profiliert sich die Türkei, das Gastland der IFAT Eurasia 2019. Veranstaltungstermin und -ort stehen für die dritte Auflage jetzt fest: Eurasiens führende Fachmesse für Umwelttechnologien findet vom 28. bis 30. März 2019 statt – erneut im Istanbul Expo Centre (IFM).
IFAT Eurasia: Marktplatz für türkische und internationale Anbieter. (Foto:
Neben Wasser- und Abwassertechnologien rückt die Messe moderne Abfall- und Recyclinglösungen in den Fokus. Letztere sind aktuell besonders gefragt.
In der Türkei erfolgt die Abfallentsorgung noch immer fast vollständig durch Deponierung. Dabei ist die Zahl ungeordneter Deponien weiterhin höher als die Anzahl der geordneten Deponien. Das ist das Ergebnis einer aktuellen adelphi-Länderstudie zum Thema „Die Abfallwirtschaft der Türkei“. Um eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Land zu etablieren, hat das türkische Umweltministerium das „Zero Waste-Projekt“ initiiert hat. Die Initiative beinhaltet den Aufbau der Infrastruktur in öffentlichen und privaten Einrichtungen für ein landesweites Recyclingsystem. Weiterhin ist beabsichtigt, in der Bevölkerung ein Bewusstsein für Umweltfragen, speziell für das Recycling, zu schaffen. Im Einzelnen sind Schulungsmaßnahmen in den Betrieben vorgesehen, eine Anpassung des Systems an die jeweiligen Zieleinrichtungen sowie die Evaluierung der Umsetzung. Im Juni 2017 begann die Pilotphase im Umweltministerium. Ab April 2018 wird das Projekt auf 230 weitere staatliche Einrichtungen in der Hauptstadt Ankara ausgedehnt. Bis 2023 will die Türkei das Recyclingsystem landesweit etablieren.
Aktionsplan sieht Recyclingquote von 60 Prozent vor
Dass in der Türkei ein großes Potenzial zum weiteren Ausbau der Recyclingwirtschaft besteht, geht auch aus dem Aktionsplan für Wiedergewinnung 2014–2017 hervor. Hier hat das türkische Ministerium für Wissenschaft, Industrie und Technologie, so die Verfasser der adelphi-Studie, progressive Recyclingziele bis 2020 festgesetzt: Wurde für das Jahr 2015 eine Recyclingquote von 48 Prozent angestrebt, so soll diese bis 2020 schrittweise auf 60 Prozent erhöht werden. Die Quote bezieht sich auf alle Abfallarten bis auf Holz. Bei letzterem ist eine Erhöhung von 5 (2015) auf 15 Prozent (2020) vorgesehen. Die Zahl der Wiedergewinnungsbetriebe in der Türkei haben Germany Trade & Invest (GTAI) zufolge zwischen 2015 und 2017 um mehr als die Hälfte zugenommen. Das derzeitige jährliche Marktvolumen wird auf rund 5 Milliarden Euro geschätzt. Um EU-Standards – unter anderem bei Recyclingquoten – zu erreichen, müsse das Land allerdings 60 Milliarden Euro investieren.
IFAT Eurasia: Marktplatz für türkische und internationale Anbieter
Innovative Recyclingtechnologien und -dienstleistungen sind demnach gefragt. Auf der IFAT Eurasia 2019 in Istanbul haben türkische und internationale Unternehmen die Gelegenheit, nach Möglichkeiten des Technologietransfers und Kooperationen Ausschau zu halten sowie ihre Produkte und Dienstleistungen einem Fachpublikum anzubieten. Die Themen der Fachmesse reichen von Abfallwirtschaft und Recycling, Waste to Energy, über Wasser- und Abwassertechnologien bis hin zu Kommunalfahrzeugen.
Quelle:Messe München GmbH