Hannover Messe rückt vernetzte Fertigung in den Mittelpunkt

28.03.2013

Am 8. April beginnt die Hannover Messe 2013, die mit mehr Ausstellern und einem Rekordwert von über 50 Prozent internationaler Unternehmen an den Start geht. Die weltweit wichtigste Industriemesse rückt in diesem Jahr die IT-gestützte Weiterentwicklung der industriellen Produktion in den Mittelpunkt.

Hannover Messe rückt vernetzte Fertigung in den Mittelpunkt

Leitthema „Integrated Industry“ zur Hannover Messe 2013 (Quelle: Deutsche Messe)

„Der ausgezeichnete Anmeldestand und die starke Beteiligung ausländischer Aussteller zeigen den hohen Bedarf nach globalem Austausch rund um die Zukunft der industriellen Produktion. Gerade aufgrund der aktuellen weltwirtschaftlichen Herausforderungen ist die Hannover Messe für die ausstellenden Unternehmen so wichtig“, sagt Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG, anlässlich der Auftakt-Pressekonferenz der Messe. „Einerseits zieht die Wirtschaftsleistung in China wieder an, und die Schwellenländer wachsen weiter stark. Andererseits herrschen Unsicherheiten im Euro-Raum und den USA. Daher müssen Industrieunternehmen zügig auf Nachfrageschwankungen reagieren. Produktionsanlagen müssen flexibler werden, damit Produktsortimente in kürzester Zeit umgestellt werden können. Globale Absatzmärkte müssen erschlossen werden, um nicht von einzelnen Märkten abhängig zu sein. Genau dies macht den Wert der Hannover Messe aus. Hier finden die Unternehmen die richtigen Produkte und Partner, um ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter auszubauen“, ergänzt Köckler.

Mit dem Leitthema Integrated Industry geht die Hannover Messe einen wesentlichen Schritt in Richtung Zukunft der Industrie. „Integrated Industry steht nicht nur für das einzigartige Zusammenspiel von Automation, Energietechnologien, Antriebstechnik, industrieller Zulieferung sowie Forschung und Entwicklung auf der Hannover Messe, sondern insbesondere auch für den Einzug der Informationstechnologie in die Fertigungsprozesse“, erklärt Köckler. „Aufgrund von immer kürzeren Produktlebenszyklen und der zunehmenden Produktvielfalt müssen Fertigungsstraßen in Zukunft immer flexibler werden. So werden zum Beispiel in der Automobilindustrie bereits heute unterschiedliche Fahrzeugmodelle auf einer Produktionslinie hergestellt.“ Das setzt den Einsatz von zukunftsweisender Software und internetbasierten Technologien voraus.

Integrated Industry umschreibt zudem die Vernetzung aller am Produktionsprozess beteiligten Maschinen. Wodurch Produktionsanlagen weniger anfällig für Fehler werden. Künftig erkennen die Maschinen eventuelle Abweichungen bei den zu bearbeitenden Werkstücken. Oder das Werkstück teilt der Maschine über eine Kennung mit, wie es zu bearbeiten ist. Die Werkzeuge passen sich dann selbstständig an und optimieren so den laufenden Fertigungsprozess. „Das Werkstück spricht quasi mit der Maschine“, erläutert Köckler. „Unterm Strich führt Integrated Industry dazu, dass Produkte schneller, kostengünstiger und qualitativ hochwertiger produziert werden können. Diese Entwicklung wird den Produktionsstandort Deutschland nachhaltig stärken.“

Die Hannover Messe 2013 wird am 8. April gemeinsam von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eröffnet. Russland ist in diesem Jahr Partnerland der Messe. Rund 160 russische Aussteller präsentieren sich auf einer Ausstellungsfläche von 4.900 Quadratmetern – ebenfalls ein Ausnahmewert, denn nie zuvor haben sich so viele russische Unternehmen an einer Industriemesse außerhalb Russlands beteiligt. „Russland ist ein ausgezeichnetes Partnerland für die Hannover Messe 2013. Im vergangenen Jahr hat der deutsch-russische Handel mit einem Volumen von 80 Milliarden Euro einen neuen Rekord erzielt. Insbesondere für technologiestarke deutsche Mittelständler eröffnet der russische WTO-Beitritt in diesem Jahr neue Geschäftsmöglichkeiten. Und die ersten Kontakte können in Hannover geknüpft werden“, sagt Köckler.

„Das Messegelände ist komplett belegt. Wir nutzen alle 25 Hallen. Rund 6.500 Aussteller präsentieren sich auf über 236.000 Quadratmetern Netto-Ausstellungsfläche auf der Hannover Messe“, bilanziert Köckler. Damit verbucht die Messe noch einmal ein Aussteller- und Flächenwachstum gegenüber der vergleichbaren Veranstaltung im Jahr 2011 (6.333 Aussteller auf 230.971 Quadratmetern), die bereits sehr erfolgreich verlaufen war. „Wir bewegen uns auf Rekordniveau, denn die 2011er Veranstaltung war die stärkste Hannover Messe seit zehn Jahren“, sagt Köckler. Neben Deutschland kommen die meisten Aussteller aus China, Italien, der Türkei, Russland und Frankreich. Auffällig ist, dass sich auch die Beteiligungen aus Italien und Spanien auf dem Niveau der 2011er Veranstaltung bewegen. Köckler: „Ein spanischer Aussteller sagte mir kürzlich, er habe 80 Prozent seines Inlandsmarktes verloren. Deshalb müsse er unbedingt auf die Hannover Messe, um hier neue Kundengruppen und Märkte zu erschließen. Genau dafür steht die Hannover Messe: Sie ist die optimale Bühne zum Auf- und Ausbau internationaler Kundenbeziehungen.“

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