EU-Forschungsprojekt B-WaterSmart zur effizienten Wassernutzung gestartet
Wasser smart und effizient nutzen ist das Ziel des EU-Projekts. (Bildquelle: IWW)
Mit dem Ziel solche Innovationen stärker in der Praxis des Wassersektors zu verankern, startet heute das EU-Forschungsprojekt B-WaterSmart. Koordiniert wird das mit 15 Millionen Euro geförderte Vorhaben vom IWW Rheinisch-Westfälischen Institut für Wasserforschung, das zum Forschungsnetzwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) gehört. Ein Fünftel der Fördermittel fließt nach Deutschland.
„Dieses Projekt hat Leuchtturm-Charakter. Wir betrachten mit dem Forschungsvorhaben den Wassersektor als ein ganzheitliches System aus Natur, Technologie und Gesellschaft. In Kooperation mit verschiedenen Interessengruppen werden innovative Lösungsansätze entwickelt und in sechs europaweit verteilten Reallaboren getestet. Diese sollen die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Wasserversorgung nachhaltig und widerstandsfähig zu gestalten und sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen“, erklärt David Schwesig, Technischer Leiter des IWW. Gerade im digitalen Bereich gebe es noch ungenutzte Potenziale. Mit B-WaterSmart wolle man auch diese weiterentwickeln.
Das IWW begleitet zudem eine Fallstudie, die vom Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV) und dem DMK Deutsches Milchkontor GmbH in Ostfriesland im Rahmen von B-WaterSmart durchgeführt wird. Zusammen mit der EnviroChemie GmbH errichten die Partner eine Pilot-Anlage, die Prozesswasser aus der Molkereiwirtschaft so aufbereitet, dass es Trinkwasserqualität aufweist und im Produktionsprozess wiederverwertet werden kann.
In den kommenden vier Jahren arbeiten insgesamt 36 Projektpartner aus Deutschland, Portugal, Spanien, Belgien, Niederlande, Italien, Norwegen und Griechenland an technischen und digitalen Lösungen sowie an neuen Geschäftsmodellen. In den Reallaboren werden die Möglichkeiten der effizienten Wassernutzung unter geografisch verschiedenen Bedingungen beleuchtet. In Alicante (Spanien), Bodø (Norwegen), Flandern (Belgien), Lissabon (Portugal), Ostfriesland (Deutschland) und Venedig (Italien) entwickeln die Forschungspartner, gemeinsam mit lokalen Wasserbetrieben und Technologieanbietern, eine jeweils passende Lösung und testen deren Betrieb vor Ort. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Programms „Horizon 2020“ gefördert.