Biologische Abwasserklärung: Tauchbelüfter holen auf

08.04.2009

Als einer der ersten Hersteller hat Tsurumi Tauchbelüfter zur Abwasserbehandlung nach der strengen EU-Norm 12255-15 auf den Markt gebracht. Interessante Bilanz nach einem Jahr: Vor allem das Ausland ordert die fortschrittliche Klärtechnik.

Biologische Abwasserklärung: Tauchbelüfter holen auf

Blick ins Innere: Das Schnittmodel eines modernen Tauchbelüfters lässt erahnen, dass diese Technik kaum Probleme machen dürfte. (Foto: Tsurumi)

Den Grund sieht Produktmanager Carsten Bode in drei Systemvorteilen, die Tauchbelüfter gegenüber Membranbelüftern bieten: Erstens, die komplette Investition sei deutlich kostengünstiger. Zweitens, es sei keine bauliche Installation nötig - die Belüfter werden lediglich ins Becken herabgelassen und benötigen keinen Kompressor. Und drittens, die Technik sei nahezu wartungsfrei, weil sie ohne Membranporen auskommt, die durch Faulschlamm verstopfen. Also keine teuren Reparaturen und Betriebsunterbrechungen. Soll ein Tauchbelüfter überprüft werden, zieht man ihn bei laufendem Klärbetrieb einfach kurz aus dem Becken.

„Diese Vorteile haben vor allem Betreiber kleiner Kläranlagen mit schmalem Budget erkannt“, teilte Bode mit. Und die säßen beispielsweise in den neuen EU-Beitrittsstaaten. Oder in Afrika: Dorthin liefert Tsurumi Tauchbelüfter für mobile Container-Kläranlagen. Sie werden an lokalen Bedarfspunkten eingesetzt, weil sie leicht transportabel sind und nur einen Stromanschluss benötigen. Den gleichen Weg gehen russische Minenbetreiber, die seit jeher robuste, unter allen Umständen funktionierende Technik bevorzugen. „In Osteuropa kommen Tauchbelüfter gut an, weil dort Fachkräftemangel herrscht“, ergänzt Georg Bacs, Umwelttechnik-Spezialist aus Gauting bei München. Sein Unternehmen freut sich über die Nachfrage nach Anlagen, die nach EN 12255-15 geprüft wurden: „Man verlangt die höchsten Standards“.

Ergänzung für Bedarfsspitzen

In Deutschland wachse der Markt langsamer, so Bode. Hier setze man traditionell auf komplexere und teurere Membrananlagen. Doch die Nachfrage nehme kontinuierlich zu, neuerdings auch von Industriebetrieben, die erhöhte Umweltschutzauflagen erfüllen wollen. Für kommunale Kläranlagen bis etwa 30.000 Einwohnern seien diese Belüfterpumpen „ausgesprochen haushaltsfreundlich“. Findige Betriebsleiter von Großkläranlagen hätten zudem erkannt: Tauchbelüfter können bei hohem Klärbedarf ergänzend ins Becken gelassen bzw. zeitweise zugeschaltet werden.

Das japanische Unternehmen Tsurumi mit deutschem Sitz in Düsseldorf ist einer der führenden Hersteller von Tauchbelüftern. Dessen Modelle der TRN-Serie werden wegen ihrer speziellen Bauweise nachgefragt, der Händler unterdurchschnittliche Folgekosten attestieren. Im Gegensatz zum Wettbewerb auf dem Tauchbelüfter-Markt punktet Tsurumi u. a. durch den patentierten Ölheber, die übergroße Ölkammer und die Tatsache, dass beim neuentwickelten TRN-Tauchbelüfter die doppelte innenliegende Gleitringdichtung während des Betriebes aufgrund des produkttypischen „Luftdichtungs-Prinzip“ niemals in Kontakt mit dem zu behandelnden Medium kommt. So umgehen die Japaner hohen Verschleiß und teure Reparaturen. Zur benötigten Leistung teilte Bode mit: „Bei kleinen und mobilen Anlagen sind direkt startende Belüfter bis 7,5 kW Leistung üblich. Für stationäre Anlagen geht man bis auf 40 KW“. Damit sei ein Eintrag von über 600 m³ Luft pro Stunde und Gerät möglich. Neben dem Einsatz in klassischen Belebungsbecken ist auch der Einsatz in der biologischen Vorklärung weit verbreitet. Zur Neutralisation wird CO2 oder Rauchgas eintragen. Im mobilen Bereich geht es nicht nur um Abwässer: Wenn etwa natürliche Gewässer durch Algenblüte „umzukippen“ drohen, sprudeln Tauchbelüfter den fehlenden Sauerstoff ein. Eine industrielle Anwendung ist die Flotation, bei der feinkörnige Feststoffgemenge physikalisch getrennt werden.

Über Tsurumi:

Tsurumi ist einer der weltgrößten Hersteller elektrischer Tauchpumpen. In praktisch jedem Land der Erde werden Tsurumi-Pumpen eingesetzt. Das Unternehmen beschäftigt sich seit der Gründung im Jahre 1924 mit der Entwicklung von Technologien zur Wassernutzung. Das heutige Produktprogramm umfasst ein breites Sortiment elektrischer Standard- und Spezialpumpen für den privaten, gewerblichen und kommunalen Einsatz. Erhältlich sind etwa 250 Modelle mit Fördermengen bis 50m3/min bzw. 170 m Förderhöhe, die auch für den Einsatz in wassergefährdeten Gebieten geeignet sind. Fachleute schätzen die Langlebigkeit und wartungsfreundliche Modulbauweise der Produkte mit Folgekosten deutlich unter dem Branchenniveau. Mit umfangreichem Service unterstützt Tsurumi seine Kunden auch vor Ort. Der Stammsitz des Unternehmens befindet sich in Osaka, Japan. In Kioto betreibt Tsurumi die branchenweit größte und modernste Fertigung mit einer Jahreskapazität von einer Million Pumpen. Tsurumi ist ISO-qualitätszertifiziert. Rund 700 Mitarbeiter erwirtschaften einen Jahresumsatz von umgerechnet 265 Millionen Euro. Seit 25 Jahren ist die Tsurumi (Europe) GmbH in Düsseldorf ist als Vertriebsniederlassung für Vertrieb und Service in ganz Europa zuständig.

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